Resultate:  165

Charlotte Bing-Hübner
(1899 - 1993) Frankfurt Deutschland / Beckenried Schweiz
Details
Objekte

Charlotte Bing Hübner stammt aus einer jüdischen Frankfurter Familie. Mit 16 Jahren beginnt sie im Geschäft ihrer Tante Rosa Michel mitzuarbeiten, in dem Innendekoration, Stickereien und Möbelbezüge verkauft werden. Gemeinsam bauen sie eine Sammlung historischer Textilien auf, die sie nach dem Tod Michels erbt. 1933 flieht sie gemeinsam mit ihrem Mann, der das Schweizer Bürgerrecht besitzt, aus Nazi-Deutschland in die Schweiz. Um dort den Unterhalt der Familie zu sichern, eröffnet sie ein Atelier für vornehme Handarbeiten und Restaurierung von Textilien. 1976 erwirbt das Textilmuseum St.Gallen ihre 575 Objekte umfassende Privatsammlung. Charlotte Bings Tochter schenkt nach dem Tod der Mutter dem Museum Entwürfe, Stüpfelzeichnungen, Stickereien, Stickanleitungen und Fotos von Verkaufsausstellungen.

Charlotte Bing Hübner ist als Sammlerin von Spitzen von ausgesuchter Qualität bekannt. Ihre besondere Liebe gilt aber mittelalterlichen Geweben. Gemeinsam mit ihrer Tante Rosa Michel, unterstützt von der Textilhistorikerin Marie Schuette, legt sie eine Sammlung historischer Textilien an, die 1933 einen beachtlichen Wert besitzt. Das Ehepaar Bing, das wegen seiner jüdischen Abstammung Deutschland verlassen muss und keine Vermögenswerte ausführen darf, bringt die Sammlung als wertlose "Lappen" deklariert durch den deutschen Zoll in die Schweiz.