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Baerlocher & Co
(1868 - 2005) Rheineck Schweiz
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1868 beginnt der gelernte Stickereizeichner Sebastian Baerlocher-Custer (1842-1902) mit der Produktion von Kettenstichstickereien für Vorhänge. Die Firma entwickelt sich von Beginn an sehr gut. Bereits 1869 kauft er den Löwenhof in Rheineck, den er zuvor nur gemietet hatte. Er lässt eine Dampfmaschine aufstellen, die die Cornely-Stickmaschinen antreibt. Für seine ästhetisch sehr ansprechenden Produkte erhält er auf den Weltausstellungen in Wien und Paris 1873 und 1878 Verdienstmedaillen. Nach seinem Tod 1902 führt sein Sohn Ernst Baerlocher-Blatter (1878-1944) den Betrieb weiter. Er konzentriert sich auf die Herstellung von hochwertigen Vorhängen mit Ätz- und Spachteleffekten und Metallstickereien für Pariser Haute Couture Häuser, die weltweit exportiert werden. Bis um 1920 arbeiten 100 Mitarbeiter für Baerlocher & Co, danach reduziert sich die Belegschaft auf 20 Personen. Relativ früh stellt Ernst Baerlocher-Blatter die Produktion von Stickerei auf gewobene Gardinenstoffe um. Sein Sohn Alfred erweitert die Palette auf Kleiderstoffe, technische Gewebe und Taschentücher. Als mit dem 2. Weltkrieg der Export einbricht, wendet man sich verstärkt dem Inlandsmarkt zu und nimmt 1941 die Produktion von Regenmänteln und Skibekleidung auf. Nach dem Krieg kommen Feingewebe für Wäsche, bedruckte und buntgewobene Batisten und Hemdenstoffe für den Export nach Übersee dazu. Der Sektor Regenmantel floriert, 1947 und 1963 werden jeweils neue Fabriksgebäude errichtet und bis zu 200 Mitarbeiter beschäftigt. 1985 kam es zum geordneten Rückzug und der Stilllegung der textilen Aktivitäten der Firma. In der letzten Phase liegt das Hauptaugenmerk der Firma, die 2005 liquidiert wird, beim Textilhandel.

2014 schenkt die Familie das Musterarchiv dem Textilmuseums St. Gallen.